Alkohol in der Jugend Grund für Angststörungen?

Letzte Aktualisierung 15.04.2024
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Alkohol in der Jugend Grund für Angststörungen?

Das Naturheilzentrum
Veröffentlicht von Ralf Hüttmann in Gesundheit · 20 März 2019


Alkoholmissbrauch in der Jugend kann offenbar bleibende Schäden im Angstzentrum des Gehirns hinterlassen. Ein Versuch mit Ratten zeigte in den USA nun die neuronalen Zusammenhänge.

Das Forscher-Team verabreichte heranwachsenden Ratten Alkohol in Mengen, die auf den Menschen übertragen der Anfang des Jahrtausends weitverbreiteten Unsitte des „Koma-Saufens“ entsprächen.
Als die Nager ausgewachsen waren, konnten die Forschenden zwei Dinge beobachten. Zum einen verhielten sie sich ängstlicher als Ratten einer Kontrollgruppe, denen kein Alkohol zugeführt wurde. Zum anderen war die Funktion der Amygdala, die einen wichtigen Teil des Limbischen Systems im Gehirn darstellt, beeinträchtigt.
Die Amygdala ist an der Furchtkonditionierung beteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren.

Das Team um Professor Subhash C. Pandey hat gezeigt, dass das Angst-Verhalten in Verbindung mit zwei Genen steht, die Nervenzellen benötigen, um neue Verbindungen miteinander zu knüpfen: dem Wachstumsfaktor BDNF und dem sogenannten Arc-Protein beziehungsweise seinem Verstärker eRNA.

Während Ratten, die in ihrer Pubertät Alkohol ausgesetzt waren, sich grundsätzlich ängstlicher verhielten, reduzierte eine Gabe von Alkohol ihr durch alkoholmissbrauchängstliches Verhalten wieder.
Auch die Beobachtungen bezüglich des eRNA, das auf der epigenetischen Ebene wirkt, deckten sich mit den Erwartungen der Forschenden.
Um den Einfluss des eRNA zu überprüfen, blockierten Dr. Pandey und seine Kollegen den Arc Verstärker in der Amygdala von Kontroll-Ratten.
Auch Nager, die keinen Alkohol bekamen, zeigten bei blockiertem eRNA ängstliche Verhaltensweisen.
„Diese Ergebnisse liefern ein besseres Verständnis darüber, wie Alkoholkonsum bei Jugendlichen zu lebenslangen biomolekularen Veränderungen führen kann, die das Risiko für psychiatrische Erkrankungen im Erwachsenenalter erhöhen, “ sagte Dr. Pandey.

Die weitere Forschung muss zeigen, wie sich daraus Möglichkeiten entwicklen lassen, um Krankheiten, die durch jugendlichen Alkoholmissbrauch ausgelöst wurden, zu behandeln.

Gerade in diesem Fall ist Vorsorge besser als Nachsorge. Immerhin: Der Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen nimmt konstant ab. Das belegen zumindest eine Studie der Universität Sheffield und Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

QUELLEN:
https://neurosciencenews.com/alcohol-anxiety-molecular-link-10887/
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-05/alkohol-verliert-wert-jugendliche-umfrage
https://www.dailymail.co.uk/news/article-6212303/Binge-drinking-shunned-Generation-Sensible.html



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